Die 5 größten Hindernisse auf dem Weg zur Marke

Everybody’s Darling is everybody’s Depp.

Produkte und Botschaften werden immer austauschbarer. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Top-Qualität und Service erwartet der Kunde sowieso. Im Prinzip machen also alle das Gleiche, nur ein bisschen anders.

Was machen die meisten Unternehmen falsch?

Wenn Sie Webseiten vergleichen, finden Sie überall dieselben inhaltsleeren Floskeln: „Unsere Erfahrung spricht für ein hohes Maß an Fachkenntnis und Kompetenz.“ Aha. Die Erfahrung des Mitbewerbers nicht? „Auch in puncto Service haben wir Ihnen Einiges zu bieten.“ Wunderbar. Das erwarte ich auch! „Nur wenn jeder einzelne Kunde im Mittelpunkt steht, werden wir unserem Leitmotiv gerecht“. Und was heißt das genau?

Sie sehen bereits … Bewusst oder unbewusst schwimmen die meisten Unternehmen im Meer der Konformität. Austauschbar. Ausdruckslos. Langweilig.

Wie hebt man sich von der Masse ab?

Denken Sie mal an Harley Davidson.

Ist das ein Unternehmen, das einfach nur Motorräder produziert? Niemals. Harley Davidson ist eine Marke. Sie verkörpert eine Lebenseinstellung. „All for freedom. Freedom for all.“ finden wir direkt auf der Startseite der Unternehmenswebseite.

Jeder, der eine Harley Davidson besitzt, genießt das Gefühl der Freiheit. Aber Harley eckt an. Hier tummeln sich keine Jungs, die auf Kuschelkurs sind, sondern harte Typen. Unser Wertebild stimmt entweder mit dem von Harley Davidson überein und wir sind Anhänger der Marke oder wir nehmen Abstand. Es gibt nur entweder oder. Kein Zwischending. Harley polarisiert.

Was ist das Geheimnis einer starken Marke?

Eine einzigartige Identität. Und die erfordert Mut. Es allen recht zu machen ist keine Lösung. (Die Lösung, um in der Masse unterzugehen vielleicht, aber mehr auch nicht). Es geht darum, die eigene Substanz freizulegen: Was macht uns besonders? Und diesen Unterschied gekonnt zu betonen.

Es gibt nur entweder oder.
Kein Zwischending.

Sobald Sie Ihre einzigartige Markenidentität spürbar und erlebbar machen, schaffen Sie ein authentisches Markenerlebnis, das genau die Kunden anspricht, die zu Ihnen gehören. Sie bleiben in den Köpfen der Menschen. Und unterscheiden sich von der Masse.

Das geht nicht von heute auf Morgen. Aber Sie können heute damit beginnen, die 5 größten Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

Welche Fehler Sie also unbedingt vermeiden sollten?

Fehler 1: Sie orientieren sich am Wettbewerb.

„Was machen Sie anders als Ihre Mitbewerber?“ fragte ich den Inhaber einer großen Spedition. Stille. „Lassen Sie uns mal auf deren Webseite schauen“, schlug er vor. Gesagt, getan. Als er sich die Auftritte der Mitbewerber ansah, kam er immer mehr ins Schwärmen und rief „Das machen wir auch!“ und „Ach, die haben einen tollen Imagefilm auf der Startseite – das brauchen wir auch!“. Und ehe ich mich versah, war er – ohne es zu bemerken – Feuer und Flamme für seine Mitbewerber und glich seine Botschaften an. Beinahe. Ich schritt rechtzeitig ein.

Statt denselben Fehler zu begehen, bewahren Sie besser den nötigen Abstand und behalten Sie den folgenden Tipp im Hinterkopf.

Tipp 1: Betonen Sie Ihre eigenen Stärken.

Besinnen Sie sich auf die Besonderheiten Ihres Unternehmens:

  • Wann läuft Ihr Team zu Hochtouren auf?
  • Was machen Sie so richtig gut?
  • Was begeistert Ihre Kunden?
  • Welche Vorteile können Sie weiter ausbauen?

Machen Sie sich Gedanken über Ihre eigene Substanz und richten Sie alles daran aus.

Fehler 2: Sie tun das, was Sie schon immer getan haben.

Digitalisierung und Automatisierung sind nur zwei der Stichworte, die aktuell eine besondere Herausforderungen an Marken stellen. Die technische Entwicklung zieht das Tempo enorm an. Komplette Branchen werden revolutioniert. Die Art und Weise wie wir leben, wird durch neue Technologien grundlegend verändert. Wer also auf Altbewährtes setzt und in seinen Strukturen verharrt, wird schneller überholt als ihm lieb ist.

Nicht umsonst schreiben sich Firmen das Modewort „innovativ“ gerne auf die Fahne. In Wirklichkeit sind sie es selten. „Innovativ sein“ bedeutet Ideen erfolgreich umzusetzen. Um neue Ideen zu finden, zu entwickeln und als Marke agil zu bleiben, braucht es Mut, Offenheit, Kreativität und vor allem eines: Routine.

Hier ein Anstoß, um sich täglich aus alten Denkmustern und Gewohnheiten zu befreien.

Tipp 2: Trauen Sie sich, Neues auszuprobieren.

So werden Sie zum Innovationsstifter:

  • Probieren Sie jeden Tag etwas Neues aus. Das muss nichts Großes sein. Machen Sie einfach jeden Tag eine Sache anders als bisher. So brechen Sie aus alten Gewohnheiten aus und kommen auf neue Ideen.
  • Quick and Dirty: Stellen Sie Ihre Perfektion zurück und gehen Sie in Aktion. So bleiben Sie agil und können schnell auf Veränderungen reagieren.
  • Lesen Sie täglich einen Artikel aus einem völlig anderen Bereich. Dadurch erweitern Sie Ihr Blickfeld und stellen neue, ungewöhnliche Verknüpfungen her.
  • Übertragen Sie die Erfahrungen anderer Branchen auf Ihre eigene Branche und werden Sie zum Vorreiter. Neue Lösungen entstehen, wenn unterschiedliche Dinge miteinander verknüpft werden.

Fehler 3: Sie polieren Ihr Image und üben sich in Perfektion.

Was lesen Sie lieber? Die Zahlen, Daten und Fakten eines Unternehmens oder die spannende Geschichte vom Inhaber, der mit der Produktion des ersten Prototypen im Keller begann und heute auf ein erfolgreiches Unternehmen blickt? Ich wette, dass Sie sich (wie die Meisten) für die zweite Option entscheiden. Warum?

Weil wir Geschichten lieben bei denen der Hauptdarsteller so ist wie wir. Wir wollen uns mit einer Marke identifizieren können. Wir wollen keine Hochglanzfotos (siehe Doves erfolgreiche Kampagne „Real Beauty“) und wir wollen keine aalglatten Imagevideos (siehe Youtubes Erfolg) . Wir wollen authentische Marken. Zum Anfassen. Mit denselben Werten wie wir sie vertreten.

Wie Sie es anstellen, das Wort „Authentizität“ nicht zu einer leeren Worthülse verkommen zu lassen?

Tipp 3: Zeigen Sie Persönlichkeit.

Geben Sie einen Blick hinter die Kulissen Ihres Unternehmens frei:

  • Nehmen Sie die „Über uns“-Seite Ihrer Webseite, streichen Sie alle Floskeln und erzählen Sie stattdessen eine spannende Geschichte über Ihr Unternehmen. Wie wurden Sie zu dem was Sie heute sind? Welche Stolpersteine mussten Sie aus dem Weg räumen?
  • Zeigen Sie auf den Social Media-Kanälen wie Sie arbeiten. Gewähren Sie doch mal einen Blick auf Ihre internen Prozesse oder auf Stationen, die Ihr Produkt durchläuft.
  • Nutzen Sie im nächsten Newsletter einen persönlichen Einstieg. Gab es ein lustiges Erlebnis im Team? Gab es ein Missgeschick? Eine Herausforderung an der Sie gescheitert sind? Seien Sie menschlich und teilen Sie Ihre Erfahrungen auf Augenhöhe mit dem Kunden.

Ihre Persönlichkeit ist übrigens Ihr Kopierschutz. Also zeigen Sie davon, so viel Sie können!

Fehler 4: Alles anzubieten aus Angst, nichts zu bekommen.

Nehmen wir an Sie hätten Knieprobleme. Würden Sie Ihr Knie lieber von einem Allgemeinarzt behandeln lassen oder von einem Knie-Spezialisten? Genau. Dem Spezialisten trauen wir eher zu, dass er die beste Lösung für unser Problem hat. Und genau so ist es.

Verzichten Sie auf den Bauchladen aus Angst einen Kunden zu verlieren. Suchen Sie sich stattdessen die Nische, in der Sie sich als Experte etablieren können. So gehen Sie nicht in der Masse unter, sondern bauen Ihre Position als Marktführer aus.

Dazu müssen Sie wissen, in welchem Bereich Sie die Nummer 1 werden können.

Tipp 4: Spezialisieren Sie sich.

Wie Sie die passende Nische für Ihr Unternehmen finden:

  • Was kann Ihr Unternehmen wirklich richtig gut?
  • Welche Zielgruppe hat das dringendste Problem, für das Ihre Kernkompetenz die beste Lösung bietet?
  • Welche Lösung bietet kein Mitbewerber so an wie Sie?
  • Wie können Sie Ihre Position in diesem Bereich ausbauen?

Fehler 5: Sie geben sich mit Annahmen zufrieden.

Haben Sie Ihre Kunden schon einmal gefragt, warum Sie Produkt xy ausgerechnet bei Ihnen kaufen? Und, wie war die Antwort? Vielleicht so etwas wie „Wir schätzen Ihre Qualität“?

Der größte Fehler von Unternehmen ist es, sich nicht ausreichend mit den Kaufmotiven, der Zufriedenheit und den Problemen ihrer Kunden auseinanderzusetzen.

Wenn Ihr Kunde Ihre Qualität zu schätzen weiß, denke Sie, sie wüssten was der Kunde meint. Richtig? Doch was meint er wirklich? Die Langlebigkeit des Produktes? Die Verarbeitung? Die Sicherheit?

So lange Sie nur denken, Sie wüssten es, können Sie weder Ihr Angebot, Ihre Kommunikation noch Ihren Markenstatus attraktiver machen. Natürlich ist es unbequem, die schonungslose Wahrheit zu erfahren und sich stets weiterentwickeln und verändern zu müssen. Aber wie war das nochmal? Marken erfordern Mut.

Tipp 5: Fragen Sie Ihre Zielgruppe.

Wie Sie herausfinden, was Ihre Kunden wirklich wollen:

  • Fragen Sie nach dem Ausgangspunkt. Bevor Ihre Zusammenarbeit begann oder der Kauf stattfand: Wie war die Situation des Kunden? Wie erging es ihm? Wie hat er sich gefühlt?
  • Fragen Sie nach der Zusammenarbeit: Warum hat sich Ihr Kunde für Sie entscheiden? Was hat er als besonders angenehm empfunden? Was könnten Sie seiner Meinung nach verbessern? Was schätzt er besonders an Ihrem Unternehmen oder Ihrer Leistung?
  • Fragen Sie nach dem aktuellen Stand: Wie geht es Ihrem Kunden jetzt? Welche neuen Möglichkeiten oder Perspektiven haben sich ihm durch Sie eröffnet? Wie fühlt er sich jetzt?

Ein kleiner Tipp: Setzen Sie gekonnt das Wort „Warum?“ ein. Damit hinterfragen Sie oberflächliche Erstaussagen und dringen zum Grund der eigentlichen Motivation vor.

Fazit:

Um sich von der Masse abzuheben, braucht jedes Unternehmen ein klares Profil. Das bedeutet, sich intensiv mit seinen Kunden, seinen eigenen Wurzeln, Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen. Altbewährtes zu hinterfragen. Neugierig und aufgeschlossen zu bleiben. Vor allem aber: Persönlichkeit zu zeigen.

Das erfordert Mut. Den Mut, eine Marke zu sein.

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